Leserbrief zu Marie E. P. König
Sehr geehrte Frau Keller,
wenn Sie meinen Brief verwenden wollen, dürfen
Sie es gerne tun, ich werde allerdings für meine
sprachgeschichtlichen Experimente sehr angefeindet,
so dass ich den Entscheid Ihnen überlasse, ob Sie sich
allenfalls Polemik im Internet aussetzen wollen.
Mit freundlichen Grüssen, Franz Gnaedinger
Sehr geehrter Herr Gnaedinger,
ganz herzlichen Dank für Ihre Informationen über Göttinnen, Quellen und Höhlen.
Ich persönlich liebe die Werke von Marie E. P. König sehr. Da ich vor Jahren annahm, dass
ihre Werke verschwinden, habe ich daraus veröffentlicht. Vor ein paar Jahren hat ihr Sohn sich bei mir bedankt. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.
In meinen Aufsätzen behandle ich aber eher biblische Themen. Vereinzelt greife ich auf alteuropäische Vorstellungen zurück. Am besten stelle ich Ihre Darstellungen ins Web
entweder ins Dossier von Marie König oder unter Leserbriefe. Was meinen Sie? Ist das für Sie in Ordnung?
Mit freundlichem Gruss Esther Keller
www.theologie-vision.eu
Sehr geehrte Frau Keller,
am Ende Ihrer Website zu Ehren von Marie E.P. König schreiben Sie
"Ich freue mich auf Ihren Kommentar, Ihre Anregung!
" also erlaube ich mir ein paar Zeilen (die ich auch einer
an theologischen Fragen interessierten Bekannten
schicke). Marie König war und ist sehr wichtig für meine
kulturhistorische Arbeit. Vor ein paar Jahren war leider
noch gar nichts über sie im Web zu finden, so freue
ich mich sehr über Ihren Anlauf. Gerade in diesen Wochen
machte ich eine Entdeckung, die Sie möglicherweise auch
interessieren könnte: die über 2'000 Quarzit Kulthöhlen
der Ile-de-France, die Marie König so einfühlsam
interpretierte, waren möglicherweise der Rhea gewidmet,
Göttin des Lebens und der fliessenden Zeit und des
strömenden Wassers, welche mit ihrer fruchtbaren Präsenz
die Welt erfüllt ... Rheas Name ist auch gegenwärtig in
Rhone, Reuss und Rhein, während die wunderbaren
Felsgravuren der Carschenna oberhalb von Sils und Thusis
eines ihrer Heiligtümer in der Schweiz darstellen könnten.
Ich stütze mich dabei auf ein Experiment in der Nachfolge
von Richard Fester. Sein KALL bedeutet Quelle, verdoppelt
in Kallbrunn. Mein modifiziertes KAL bedeutet Höhle,
Unterwelt, was Quellen miteinschliesst, denn im Glauben
der Alten waren Quellen, Teiche, Sümpfe und Seen
mit der Unterwelt verbunden. KAL ist präsent in den Namen
von Völkern die Minen betrieben wie zum Beispiel Hellenen
Kelten Gallier Helveten. Die Unterwelt war einst ein
schöner Ort, Griechisch kallos 'schön', wurde aber zur
Hölle mit der Plackerei in den Minen. KAL wäre auch der
Name der Kulthöhlen der Ile-de-France gewesen, ebenso
für die Quelle der Seine in einem einsamen Tal etwa 35 km
nordwestlich von Dijon, während SIG das Wort für Zeichen
war. Verbindet man die beiden Wörter, so erhält man die
mögliche Urform des Namens der Seine SIG KAL -
Sequana - Seine SIG KAL - SIG KwAL - SI KwALn -
Sequana (auch KAL - KwAL - queLle)
Alesia befand sich in der Nähe der noch lange in römischer
und christlicher Zeit verehrten Quelle der Göttin, welche
auch als Heilerin angerufen wurde (zahlreiche Votifgaben
im Teich der Quelle). Alesia könnte ursprünglich KAL SIG
geheissen haben, Siedlung derjenigen, welche in ihren
Höhlen KAL die Göttin der Zeichen SIG verehren KAL SIG - AL e SI - Alesia
Alesia befindet sich am Fuss des Berges Réa (!) und war
das Zentrum des Epona-Kultes. Epona war die Gallo-Römische
Pferdegöttin. Sie ritt ein Pferd, begleitet von einem Vogel,
einem Fohlen, und einem Hund. Ihre emblematischen Tiere
erinnern an jene von Zeus: ein Adler, und Poseidon: ein Pferd,
und Hades: ein Hund. Die Mutter von diesen drei Brüdern
war niemand anders als Rhea, so dass Epona eine weitere
Inkarnation von Rhea sein dürfte, mit dem Fluss verbunden
über das Pferd, geschaffen von Poseidon, ursprünglich der
Gott der Flüsse ... Das hypothetische KAL SIG hat eine
weitere mögliche Ableitung im Namen Volsung KAL SIG - KwAL SInG - woL SunG - voLSunG
was bedeuten würde, dass die Volsungen der Isländischen
Volsunga Saga und Nifelungen des Deutschen Nibelungen-
liedes ursprünglich in der Ile-de-France heimisch waren,
und dass ihre Barden die Ereignisse vom Uebergang der
Steinzeit zum Zeiltalter der Metalle in symbolischer Form
festhielten, so wäre das von einem Drachen bewachte Gold
das gediegene Gold gewesen, das man früher reichlich in
Flussbetten fand (noch heute gibt es Goldwäscher am
oberen Rhein). Die Burgundiones, welche vom Nordosten
Deutschlands kamen und im fünften nachchristlichen
Jahrhundert im nach ihnen benannten Burgund siedelten,
würden die alten Gesänge aufgenommen haben, aus
denen das spätere Nibelungenlied hervorging, und als
die Vikinger Paris im Jahr 945 überfielen, könnten sie
dasselbe getan haben, was in der Isländischen Volsunga
Saga des 13. Jahrhunderts resultierte ... Es kommt viel zusammen, was ich hier nur knapp andeuten
kann. Sollten Sie daran interessiert sein, so werde ich gerne
mehr sagen, als Antwort auf spezifische Fragen. Und besonders
würde es mich freuen, wenn Sie Herrn Rainer König, den Sohn
Marie Königs, darüber informieren würden, dass das Werk
seiner Mutter, von der akademischen Welt leider fast gänzlich
ignoriert, aufregende neue Perspektiven eröffnet. Mit freundlichen Grüssen, Franz Gnaedinger, Zürich
Sehr geehrte Frau Keller,
haben Sie einen Ihrer Yin und Yang Texte online? würde ich gerne lesen. Hier
ein (sehr anspruchsvoller) Text über frühe Gottheiten in der Schweizer
Geographie, eigens für Sie geschrieben (Kopien an Silvia S. und meinen Bruder
Steve, mit dem ich für diesen Herbst eine 'Expedition' nach Giubiasco plane).
Freundliche Grüsse, Franz Gnaedinger
Frühe Gottheiten in der Schweizer Geographie geschrieben auf die freundliche Einladung von Esther Keller hin, Zürich im August 2010
Rhea, zugegen in Rhein und Reuss und Rhone, war die Tochter von Ouranos und Gaia. Der ursprüngliche Name des Griechischen Ouranos dürfte AAR RAA NOS gewesen sein, Geist oder Seele NOS desjenigen der aus Luft AAR und Licht RAA besteht. Er war wie seine Tochter REO Rhea in weiten Teilen Eurasiens heimisch, im Indus-Tal in der Form Varuna, sowie als Beschützer von Harappa
der Himmlische behütet seine Stadt am Fluss, welcher zum AD Meer fliesst während
er von DA den Bergen kommt. AD DA war die generische Formel für einen Fluss,
auch für einen Handelsweg, in legierter Form zugegen in Indus, auch in Raetia,
von REO AD DA, Provinz der Flüsse REO, welche zu AD fernen Meeren fliessen
während sie von DA den Alpen kommen. AAR RAA NOS gab vielen Tälern den Namen, so
dem Val d'Aran; Arundel kombiniert ihn mit DAL für Tal, Englisch dale; im Wallis
haben wir das Val d'Hérens, welches zum Dent d'Hérens neben dem Matterhorn
hinaufführt, als Seitentäler das Val d'Arollo und Val d'Hérémence,
möglicherweise von AAR RAA ) oder AAR RAA L, mit einem klickenden L, der
Himmlische hat das Sagen, und AAR RAA MAN, der Himmlische hat Anhänger
hienieden, welche seinen Willen mit der rechten Hand MAN ausführen - diese
Formel ist auch zugegen in Armenien und Aramäisch, der Sprache der Bibel. Rhein,
Reuss und Rhone offenbaren die Ouranos- Tochter Rhea. Wie steht es mit der Aare?
Sie hiess in Römischer Zeit Arura, möglicherweise von AAR RAA REO, der
Himmlische lässt es regnen, füllt das Tal mit Wasser, es sammelt sich im
Talboden und bildet einen Fluss REO ... AC CA war die Formel für das
Zusammengehören von Erde AC und Himmel CA, wovon Lateinisch aqua 'Wasser', aber
auch der Name der Indo-Europäischen Erdgöttin akka (Pokorny), sowie Acker,
während die Form CA AC in der Griechischen Erdgöttin Gaia überdauert, ebenso in
Geo- und Gau, so dass im Namen Aargau alle drei Gottheiten beisammen wären,
Vater Ouranos (Tochter Rhea) Mutter Gaia. Zeus, ein Sohn der Rhea, hiess
ursprünglich TYR, derjenige der überkommt, und zwar im zweifachen Sinne von
Herrschen und Geben. Er findet sich in der Thur von Winterthur und dem Thurgau,
ebenso in Zürich, Römisch Turicum, vor 5'000 Jahren möglicherweise TYR AC, die
noch ungezähmte vielarmige Limmat als Ueberkommerin TYR des Landes AC. (Die
Stadt Zürich wird scherzhaft Limmat-Athen geheissen. Der Name der Athene kommt
von AD DA NAI, ein guter Ort für ein Lager NAI an einem Fluss, welcher zum AD
Meer fliesst während er von DA den Hügeln und Bergen kommt, auch ein guter Ort
für ein Lager an einer Kreuzung von Handelswegen die zu AD den einen Orten
hinführen während sie von DA anderen Orten herkommen. Dies kann man auch von
Zürich sagen.) TYR entwickelte sich zum emphatischen Mittel-Helladischen Sseyr
(auf der Scheibe von Phaistos gemäss der Entzifferung von Derk Ohlenroth),
danach zum Dorischen Sseus und Homerischen Zeus. Die Bibel erwähnt einen Tiras,
Sohn des Japhet, Griechisch Japetos, von SchA PAD, der Herrscher SchA geht voran
PAD. Ebenso wie seine Mutter REO Rhea ist TYR Sseyr Sseus Zeus in mancher Form
zugegen. SchA PAD TYR Jupitter Jupiter Jovis Giove, Zeus der Römer. TYR CA
Türk-, der Ueberkommer TYR im Himmel CA. SchA CA Jahwe, der Sturmgott und
'Wolkenreiter' vom Berg Seir (!) im Negev. Serri war einer der beiden Bullen des
obersten Wettergottes von Hattusa. SchA PAD Shiva, TYR CA Durga, eine Emanation
der Gattin Shivas. SA TYR NOS Saturnus Saturn, Geist oder Seele NOS des
Ueberkommers TYR von oben herab SA, Begründer des Goldenen Zeitalters von
Latium, als TYRSANOS auf einer Etruskischen Scherbe von der Agora von Athen
angerufen. Der längste Name oder Titel des weitherum angeflehten obersten
Wettergottes dürfte SHA PAD TYR AS CA gewesen sein, der Herrscher SchA geht
voran PAD und überkommt im zweifachen Sinn von Herrschen und Geben TYR hoch oben
AS im Himmel CA. Eine stark abgeschliffene Form dieses Namens könnte sich in
Giubiasco erhalten haben, dem Namen des Dorfes an einer Biegung des Ticino, wo
die südliche Landschaft des Lago Maggiore übergeht in die grimmigen Schweizer
Alpen: hier dürften die kühnen Händler früherer Zeiten den Gott um gutes Wetter
gebeten haben, bevor sie die damals lebensgefährliche Ueberquerung der Alpen
wagten. Wenn sie die Levantina hochwanderten, kamen sie nach Airolo am Fuss des
Gotthard-Massifs - diese steile Wand sollen wir erklimmen? diesen Berg
übersteigen? ob wir das schaffen? unser Schicksal ist in der Hand des
Himmlischen, er bestimmt über unser Leben, er hat das Sagen ... Airolo dürfte
wie Arollo von AAR RAA ) oder AAR RAA L herkommen. Das kurze ) oder L
überdauerte im Namen des Canaanitischen Gottes El, das längere )OG oder LOG in
Elohim, Allah, und dem Griechischen logos. AAR RAA ) oder AAR RAA L hätte
dieselbe Beudeutung wie das Arabische 'insch Allah' und das Christliche 'sein
Wille geschehe'.
Franz Gnaedinger, Zürich, 29.08.2010